Storytelling – Schreibkurs Arbeitsmethode – Teil 1.2. Projektaufbau der Geschichte

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Schreibkurs - Arbeitsmethode
PDF, 42 Seiten
Frei!

Zusammenfassung

Teil 1.2. Projektaufbau der Geschichte

Um die Erkärungen noch ein wenig klarer zu gestalten, werden wir 4 verschiedene, erfundene Geschichtsprojekte zur Hand nehmen. Bereit? Auf geht’s!

Von der ersten Idee zur Beschreibung des Projektes

Dein Geschichtsprojekt wird von einigen Parametergruppen definiert. Aus der Realität betrachtet, bestimmen sie Fiktion.

Die Aufbauschritte beginnen damit diese Parameter in Betracht zu ziehen und viele kleinere Entscheidungen zu treffen, die zusammengenommen ein dichtes Bild dessen erstellen, wie unser finales Werk aussehen wird: sie sind die Projektbesschreibung.

Es gibt Parameter, die Du kontrollierst und bestimmen kannst, wie die generelle Idee der Geschichte, deren Themen, deren Philosophie und deren Ästhetik.

Dann gibt es äußere und materielle Grenzen, die manchmal vorgegeben sind, wie beispielsweise das Budget und die Arbeitszeit.

Es gibt auch formelle Grenzen, die Du bestimmst, die aber ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegen, wie beispielsweise Media, Genres und Standardformate.

Es gibt eine immer andauernde und bestehnde Grenze – die des Publikums, das Du zu erreichen versuchst, das Du suchst, welches Du aber nicht direkt kontrollierst.

Diese Parameter zu analysieren, kann Dir viel Material bieten mit dem Du deine Geschichte konstruieren kannst.

Je nach Niveau und Ambition deines Prokektes, musst Du nicht mal unbedingt all diese Parameter im Detail bestimmen können.

Überspringe einfach alles, was in deinem Fall nicht relevant für das Projekt ist.

Während des gesamten Prozesses deines Projektaufbaus, machst Du Notizen in dein Board-Journal. Dieses Material wird später, im During all the process of setting up our story, we keep notes in our Board journal. Those materizweiten und dritten Schritt, seinen Nutzen haben.

Fange nun an die Parameter zu analysieren, die eine Auswirkung auf deinen Geschichtsaufbau haben könnten.

Die grobe Idee

Definiere zuerst, worum es in deiner Geschichte geht.

Brainstorme erstmal kurz und sammle alle möglichen Elemente: Ideen, Themen, Intuitionen, Intentionen, Fragmente, Wünsche, Erinnerungen, Skizzen…

All diese Elemente sind potenzielle Keimzellen für dein Projekt, für die Plot Points/ Handlungspunkte, Charaktere, Szenen… Verzeichne sie alle in deinem  Bord-Journal.

Intentionen – zu vermittelnde Botschaften – Was meinst Du?

Frage Dich: Was will ich durch diese Geschichte aussagen, beweisen, vermitteln, worauf möchte ich mich konzentrieren?

Die Antwort auf diese Fragen wird Dir die Botschaften liefern.

Sobald Du eine Botschaft oder eine Aussage hast, kannst Du daraus mehrere entwickeln: wandle einfach mögliche Widersprüche und Varianten daraus ab; oft verschafft dir das einen besseren Blickwinkel und ist wichtig, weitere dramaische Eckdaten für den Antagonisten zu sammeln.

Die Botschaft wird dazu genutzt werden Handlungen zu bauen und den Pitch im nächsten Schritt heraus zu arbeiten.

Gewünschte Auswirkung

Stell Dir vor, deine Arbeit ist bereits fertig: Was für einen großen Effekt oder was für eine Auswirkung hat sie auf das von uns ausgesuchte Publikum? Wenn Du genau über die Auswirkung, die Du erzielen möchtest, bescheid weißt, ist es viel leichter Handlungen und Charaktere zu entwickeln, die unseren dramatischen Bedürfnissen genau entsprechen.

Definiere die Auswirkung, die dein finales Werk auf dein Publikum haben sol und was wir sie…

  • denken
  • fühlen
  • verstehen
  • erleiden

…lassen wollen.

Zum Beispiel:

  • Das Publikum soll alle 5 Sekunden lachen
  • Sie sollen lernen den armseligen Landstreicher zu mögen
  • Sie sollen sich abgestoßen fühlen und am Ende keine Plastiktüten mehr benutzen, da es das wunderschäne Leben des Ozeans zerstört
  • usw…

Entwickle daraus Handlungen und Charaktere, sodass sie exakt zu diesem Resultat führen.

Dies wird auch als Richtlinie genutzt werden, um Konflikte zu bilden, um die Eigenschaften der Charaktere zu etablieren und die Handlungen zu schaffen.

Diese Methode ist etwas anspruchsvoller als eine Improvisation, aber sie wird wahrscheinlich den Schöpfer zur richtigen Schöpfung führen und nicht nur zu einem wahllosen finalen Werk.

Genres / Gattungen

Genres können unser Werk mit Vorlagen und Modellen bestücken.

Positioniere deine zukünftige Geschichte in ein Genre – dies liefert dir einen Rahmen und Elemente: stereotypische Plots, Charaktere und Themen.

Das Ziel ist es, sie nicht genauso zu nutzen, aber etwas zu daraus zu entwickeln, indem man sich bewusst macht, was das Publikum bereits weiß und erwartet.

Die Standarde helfen Dir dabei, dein Werk teils konform aufzubauen und teils Abstand davon zu nehmen:

  • Eine Tragödie mit gutem Ausgang
  • Ein politisches Pamphlet, welches von einem wütendem Kind widergegeben wird (Genres: Pamphlet + Kindergeschichte)
  • Eine philosophische Puppengeschichte (Genres: Philosophie+Puppenshow) etc.

Erstelle in deinem Board-Journal eine Liste der Genres, die deiner Geschichte zugehörig sind.

Referenzwerke – Liste typische Geschichten auf und studiere sie

Anhand des Publikums und der groben Ideen mit denen wir gestartet haben, können wir Standardhandlungen definieren. Archetypische Geschichten oder typische Geschichten oder eine typische Handlungsserie – all dies lässt sich aus berühmten Werken abstrahieren. Da sich diese Referenzwerke aus durchaus interessant, effizient und erfolgreich erwiesen haben, können wir profitieren, indem wir sie analysieren und versuchen das Beste daraus zu nehmen und in unserem eigenen Werk als Model oder Gegenmodell wieder zu verwenden.

Budget

Wieviel Geld wird gebraucht? Geld spielt auf unterschiedlichen Ebenen eine Rolle: etwas davon wird gebraucht, um das Drehbuch zu produzieren, und etwas davon um das finale Werk aus dem Drehbuch zu entwickeln.

Selbst ein Kurzfilm kann mehrere tausend Dollar kosten… versuch nicht ein 1 Millionen Dollar Film zu machen, wenn du ein Anfänger bist…

Wenn wir ein Theaterstück schreiben, ist die Anzahl der Schauspieler, die wir benötigen ein entscheidender Faktor. Selbst wenn es eine gute Idee zu sein scheint, eine revolutionäre und demonstriedende MAsse zu porträtieren, ist es ökonomisch gesehen einfach nich tmöglich mehrere hundert Schauspieler über die Proben hinweg mehrere Monate lang zu bezahlen. Solche Realitäten bestimmen die Anzahl der Charaktere, die Du erschaffen kannst. Die selbe Szene kostet dich in einem Roman zum Beispiel gar nichts…

Für eine Geschichte, welche in der Zukunft in einer Wüste spielt, ist es am besten einen Roman oder einen Comic als Medium zu benutzen, es sei  denn Du hast die Aussicht auf ein sehr großes und dickes Filmbudget…

In den audiovisuellen Medien, wird dein Drehbuch einen bestimmten Kostenfaktor haben, um zu einer finalen Werk werden zu können. In der Filmwelt sind Hubschrauberkämpfe teurer als ein Autorennen, welche kosntenaufwendiger sind als ein Duell auf Fahrrädern. Aber als ein Audiotrack, kosten die all diese drei Szenarien ungefähr gleich viel.

Wenn Du deine Geschichte verkaufst, kostet auch deine kreative Zeit. Deine Partner könnten von Dir verlangen zu einem bestimmten Preus zu arbeiten, was einer bestimmten Menge an Arbeit entspricht. Also müssen wir eine Geschichte entwicklen, welche sich auch innerhalb dieser Konditionen verfassen lässt. Das Budget konditioniert die Arbeitszeit, welche wiederum den Schwierigkeitsgrad der Geschichte bestimmt.

Wer kann finanzieren?

Autoren haben mehrere Möglichkeiten, um ihre Arbeit zu finanzieren:

  • einen Produzenten oder Agenten finden
  • ein Stipendium finden, welches sie beim Schreiben unterstützt
  • Crowdfunding

Zeit (Projektdauer, Deadline?)

Wieviel Zeit steht zur Verfügung um das Drehbuch zu verfassen?

Wenn Du nur zwei Monate zur Verfügung hast, um zu schreiben, ist es sehr schwer eine guten 200-seitigen, Roman zu verfassen…

Ein Spielfilm braucht nicht selten etwa ein ganzes Jahr Zeit. Oft braucht es mehrere Jahre.

Realistisch betrachtet: Hast Du die benötigten Ressourcen?

Wir können Techniken und Werkzeuge nutzen, um unsere Arbeitszeit zu managen.

Die Schreibzeit so zu organisieren, dass sie auf einer regulären Basis stattfindet, ist eine gute Idee. Professionelle Autoren schreiben mehrere Stunden täglich.

Um die Konzentration zu managen, während wir intellektuell anspruchsvolle Arbeit verrichten, kann die Pomodoro Methode hilfreich sein.

Wenn Du es mit einem sehr großen Projekt zu tun hast, kannst Du ein Aufgabenplanungsprogramm verwenden, welches auf Gannt Diagrammen basiert. Sie erlauben Dir deine Deadlines zu verwalten und die Entwicklung vieler Aufgaben zu kontrollieren. Es ist eine Möglichkeit, um nicht zu vergessen, was schon getan wurde und was noch gemacht werden muss, wie zum Beispiel: „5 Handlungen überprüfen“ oder “baue die Liebesgeschichte des Helden des ersten Plotes aus” oder “entwickle die Synopsis der ersten 5 Handlungen des zweiten Teils zu einem ganzen Treatment und schicke es dem Produzenten”.

Fähigkeiten, benötigte Ressourcen

Wieviele Personen braucht es, um die Geschichte zu verwirklichen? Kannst Du Kollaborationen ermöglichen?

Einige Projekte verlangen Fähigkeiten, die der Autor des Drehbuchs nicht besitzt.

Dies ist der Fall bei:

  • Drehbuchautoren, die keine Regisseure sind,
  • Comicbuchautoren, die nicht zeichnen können,
  • Liedtexter, die nicht singen können und kein Instrument spielen,
  • ein Theaterautor, der nicht schauspielert.

Wen braucht es also für einen längeren Zetitraum und wofür? Vielleicht wirst Du das erst später entscheiden können, aber eine Entscheidung muss getroffen werden.

Medium

Kannst Du dein Werk für ein bestimmtes Medium entwickeln, indem Du die vorausgesetzten künstlerischen und wirtschaftlichen Grenzen im Auge behälst?

Am besten denken wir bereits zu Anfang daran, damit wir vermeiden Zeit in eine Geschichte zu investieren, welche von keinem Medium aufgenommen, veröffentlicht oder produziert wird.

Ein Roman kann nur 50 Seiten haben, aber praktisch gesehen, macht dies aufgrund der Kosten des Publikationsprozesses keinen Sinn ( graphisches Design, Print…)…. Ein 50-seitiges Buch hat keine Zukunft. Aber als ein E-Book ist dies beispielsweise kein Problem!

Stell Dir vor jemand kreiert eine Show, die drei Toningenieure, vier „VJs“ und 5 Techniker und ein Orchester benötigt. Wer wird all diese talentierten Leute bezahlen?

Jedes Medium, jede Kunstform, jedes Genre hat seine eigenen Regeln der:

  • Kreation
  • Produktion
  • Distribution
  • Promotion

Je besser Du diese Regeln kennst, umso besser kannst du dein Werk gestalten, sodass es alle Prüfungen besteht und erfolgreich wird. Mach ein schnelles Inventar der Möglichkeiten deines Mediums, damit dein Geist offen bleibt und keine Möglichkeit der Verbesserung und der Innovation verpasst.

Zum Beispiel kann es hilfreich sein während der Arbeit an einem Film seine Varianten in Erinnerung zu behalten: stumm, schwarz-weiß,  technicolor, Video, Panorama, Schulterkamera, 3D, Stop-Motion, Slow-Motion, Zeitraffer, Farbeffekte… Vielleicht können inige der Szenen darauf afbauen.

Also, was ist ein realistisches Format für deine Arbeit?

Ausmaße / Dauer (in Seiten, in Minuten)

Du möchtest deiner Arbeit ein optimales Ausmaß in Seitenzahlen und in Dauer für ein bestimmtes Medium verpassen.

Diese Daten bestimmen die Quantität und die Anzahl der Szenen die, wir bilden müssen, die Anzahl der Charaktere, die wir zu erscahffen haben.

Mache es an diesen Standarden fest, es sei denn Du hast einen guten Grund diese Regeln zu brechen.

Zum Beispiel:

  • Theaterstück: 1-2 Stunden
  • Film: 1:30-2:30 Stunden
  • Kurzfilm: 1-20 Minuten
  • Buch: 100-800 Seiten, oft um die 200-300 Seiten

Ein Theaterstück kann nicht nur  20 Minuten dauern, denn sonst würden die Produktionskosten zu hoch sein:  die Schauspieler würden sich nicht wirklich engagieren, um nur 20 Minuten lang zu spielen und die meisten Leute innerhalb deines virtuellen Publikums würden nicht eine Stunde im Auto verbringen, um nur 20 Minuten zu sehen.

Ebenso kann ein Stück nicht vier Stunden dauern, weil das Publikum nicht soviel Zeit an einem Ort verbringen würde.

Publikum

Wer ist in deinem virtuellen Publikum enthalten? Für wen wird die Geschichte entwickelt, wen willst Du damit berühren?

Wieso würden sie dein Werk mögen?

Welche Arbeiten bevorzugen sie ansonsten und was sind die typischen Strukturen, Themen und Situationen in diesen?

Wie werden sie davon erfahren – durch welche Medien, welche Promotionskanäle?

Indem Du festlegst „Wem wird es erzählt?“ hilfst Du dir selbst dabei, Elemente in der Geschichte festzumachen oder auszusortieren.

Natürlich erzählst Du die Geschichte einem sechs Jahre alten Jungen nicht genauso, wie Du sie einem 80-jährigem Paar erzählen würdest. Ein urbanes Publikum hat nicht dieselben kulturellen Vorlieben, wie ein ländliches Publikum.

Eine qualitative Mainstream Produktion wie FRIENDS hat ein riesiges Publikum, trotzdem waren 65-jährige nicht an Chandlers provokativen Witzen oder an Rachels Liebschaften interessiert.

Das Studium des Publikums kann sehr tiefgehend sein, wenn es um die öffentliche Kommunikation und Massenwerbung geht. Große TV-Werbefirmen testen ihre Werbungen erst an einigen Zuschauern, um sich des Impaktes zu vergewisern. Ein gutes Drehbuch für 30 Sekunden, kann monatelange kreative Arbeit, Zusammenfassung, Studien und Treffen bedeuten.

Das Kino ist ebenfalls ein Feld auf dem intensive Selektionsverfahren nötig sind, auf dem Autoren, die kein bestimmtes Publikum anvisiert haben, schnell ausgeschlossen werden.

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